Sōri Yanagi: Der Meister des Industriedesigns
Sōri Yanagi (1915-2011) war ein herausragender japanischer Industriedesigner, der für seine einfachen und funktionalen Haushaltswaren und Möbel bekannt ist. Yanagis organische Formen verbinden Einfachheit und Zweckmäßigkeit mit traditionellen japanischen Handwerkselementen. Diese gelungene Synthese machte ihn zu einem der bedeutendsten Designer der Nachkriegszeit in Japan.
Frühes Leben und Ausbildung
Sōri Yanagi wurde 1915 als Sohn von Soetsu Yanagi, dem Gründer der Mingei-Bewegung, geboren. Diese Bewegung feierte die Schönheit des japanischen Volkshandwerks und alltäglicher Gegenstände. Yanagi studierte sowohl Kunst als auch Architektur, wobei er von internationalen Größen wie Le Corbusier und Charlotte Perriand beeinflusst wurde, die in den 1940er Jahren in Japan arbeiteten.
Nach seinem Abschluss an der Akademie der Schönen Künste in Japan (heute Tokyo National University of Fine Arts and Music) arbeitete Yanagi im Architekturbüro von Junzo Sakakura. Sein interdisziplinärer Ansatz führte ihn zur Pionierarbeit im japanischen Industriedesign.
Gründung des Yanagi Design Institute
Im Jahr 1950 gründete Yanagi das Yanagi Design Institute, das eine Vielzahl von Gebrauchsgegenständen und Einrichtungsgegenständen entwarf. Sein Hauptaugenmerk lag stets auf der unbewussten Schönheit von Alltagsgegenständen. Yanagis Entwürfe, die oft aus natürlichen Materialien gefertigt sind, spiegeln die japanische Ästhetik wider und verbinden traditionelles Handwerk mit modernem Design.
Designphilosophie
Yanagi betonte die Wichtigkeit der Verbindung zwischen Design und Alltag. Er sagte:
"Ob handgefertigt oder industriell hergestellt, ein Design entsteht aus seiner Verbindung zum Alltag. Und das ist auch die Quelle wahrer Schönheit."
Diese Philosophie zeigt sich in seinen Arbeiten, die sowohl funktional als auch emotional ansprechend sind. Yanagi verstand, dass wahres Design mehr ist als nur Form und Funktion – es ist auch eine Reflexion der Kultur und der täglichen Erfahrungen.